Nicht nur gegen nahezu jedes medizinische Problem ist ein Kraut gewachsen. Kräuter und andere Pflanzen können auch unseren Schlaf beeinflussen. Bestimmte Kräuter fördern das Einschlafen, andere wirken gegen ständige Müdigkeit, wieder andere lassen uns ruhiger schlafen.
Die Arznei aus der Natur ist häufig synthetischen Mitteln vorzuziehen, da richtig Dosiert meist mit weniger Nebenwirkungen zu rechnen ist.
Kräuter bei Schlafstörungen – Die Alternative Pharmazeutische Mittel?
Das Wissen um die Wirkung und Heilkraft von Kräutern war schon vor Jahrtausenden bekannt - Gerade bei Schlafstörungen gibt es eine ganz Reihe gut wirksamer Kräuter! Im Zwanzigsten Jahrhundert dann, drohte dieses Wissen verlorenzugehen, da die Menschen auf Fortschritt und moderne Medizin setzten. Pharmazeutische Mittel verursachen teilweise jedoch Folgeerkrankungen, welche evtl. noch schlimmer als die ursprüngliche Krankheit sein können.
Beispiel: Die Langzeiteinnahme von Schlaftabletten führt ziemlich sicher in die Abhängigkeit. Der Körper gewöhnt sich schnell an den Wirkstoff. Um einschlafen zu können, ist eine immer höhere Dosis notwendig. Schlaftabletten sind allenfalls für eine kurzzeitige Einnahme von ein bis zwei Wochen zu empfehlen.
Auch Kräuter sind bei Schlafproblemen kein Wundermittel und brauchen meist etwas Zeit!
Bis pflanzliche Mittel voll wirken, dauert es einige Wochen. Primäres Ziel soll natürlich sein, die Ursache für den gestörten Schlaf zu finden und diese im Idealfall abzustellen. Dies ist aber in vielen Fällen ein langwieriger Prozess. In dieser Zeit verhelfen geeignete Pflanzen zu einem erholsameren Schlaf.
Wichtig: Auch pflanzliche Mittel bzw. zugesetzte Hilfsstoffe können Nebenwirkungen verursachen. Ebenso sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten nicht auszuschließen. Vor der Einnahme oder Anwendung ist es ratsam, einen Arzt zu befragen.
Kräuter gegen Einschlafstörungen - Folgende natürliche Mittel fördern bzw. helfen beim Einschlafen!
Wer nachts stundenlang wach liegt und das über mehrere Tage, leidet seelisch und körperlich: Man ist leicht reizbar, ständig müde, hat Kopfschmerzen und ist kaum noch in der Lage, seiner täglichen Arbeit nachzugehen. Viele Betroffene haben bald Angst davor, ins Bett zu gehen und die rotierenden Gedanken nicht abstellen zu können. Ein Teufelskreis: Der Schlaf stellt sich so noch später oder gar nicht ein.
- Baldrian (Valeriana officinalis): Eines der bekanntesten Kräuter mit schlaffördernder Wirkung. Baldrian macht nicht direkt müde und lässt sich gut über den ganzen Tag einnehmen. Nach einigen Wochen beruhigen sich die Nerven, quälende Gedanken nehmen ab, der Körper kommt zur Ruhe. Wer nicht gut abschalten kann oder wegen seiner Sorgen oft wach im Bett liegt, kann mit Baldrian gute Erfolge erzielen. Der Wirkstoff ist in der Wurzel enthalten. Die Extrakte sind als Tee, Tropfen oder hochkonzentrierte Dragees erhältlich, zum Teil in Kombination mit Melisse oder Hopfen.
- Hopfen (Humulus lupulus): Die Fruchtzapfen des Hopfens wirken ebenfalls gegen nervöse Unruhe. Neben Kombipräparaten mit Baldrian gibt es Badezusätze und Schlafkissen mit Hopfen. Ebenso kann Hopfenblütentee eine Stunde vor dem Schlafengehen schlaffördernd wirken: Einen Teelöffel getrocknete Hopfenblüten mit 250 Milliliter heißem Wasser übergießen, nach 15 Minuten absieben. Hopfen ist ausschließlich für die Einnahme am Abend geeignet.
- Melisse bzw. Zitronenmelisse (Melissa officinalis): Melissenkraut stärkt die Nerven und hellt die Stimmung auf. Ein Melissenbad vor dem Zubettgehen beruhigt und entspannt. Getrocknete Melissenblätter gibt es in der Apotheke. Für ein Vollbad reichen 150 Gramm, die man in einen kleinen Beutel gibt und in die Wanne hängt. Anschließend das warme Wasser einlaufen lassen. Frische Melisse gibt einen hervorragenden Einschlaftee ab: Dazu fünf Blätter in ein Teesieb geben, mit heißem Wasser übergießen, fünf Minuten ziehen lassen.
- Lavendel (Lavendula officinalis): Lavendelblüten entfalten einen betörenden Duft, der auch bei getrockneten Pflanzen lange anhält. Lavendelkissen sind gängige Einschlafhilfen, da der Duft und die ätherischen Öle die Nerven beruhigen. Den gleichen Effekt haben einige Tropfen Lavendelöl auf dem Kopfkissen.
- Passionsblume (Passiflora incarnata): Das Kraut der Passionsblume kann Herzrasen und Angstzustände lindern, den Blutdruck senken und gegen nervös bedingte Einschlafstörungen wirken. Für einen Tee vor dem Schlafengehen drei Teelöffel getrocknetes Kraut in ein Teesieb geben, mit siedendem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen.
Kräuter zum besser Schlafen - Folgende natürliche Mittel verhelfen zum ruhiger schlafen bzw. besseren Träumen
Wer gut einschlafen kann, dann aber unruhig schläft oder sogar Alpträume hat, erholt sich nicht. Treten solche Probleme gehäuft auf, sind die Folgen ähnlich dramatisch wie bei Einschlafproblemen.
- Melisse (siehe oben): Ein Teelöffel Melissengeist in einem Glas warmem Wasser vor dem Schlafengehen fördert ruhigen Schlaf.
- Hopfen (siehe oben): Täglich zwei Tassen Hopfentee wirken gegen Alpträume.
- Baldrian & Hopfenzapfen – Tee: Je 20 Gramm Baldrian und Hopfenzapfen sowie 40 Gramm Pfefferminze gut mischen. Für eine Tasse Tee einen gehäuften Teelöffel mit siedendem Wasser übergießen, fünf Minuten ziehen lassen, absieben.
- Baldrian & Andorn - Tee: 20 Gramm Baldrian und 10 Gramm Andorn verwenden, sonst identische Zubereitung.
Kräuter gegen Müdigkeit - Folgende natürliche Mittel geben Energie für den Tag und verhindern durchgehende Müdigkeit
Genug Schlaf, ausreichend Bewegung, gesunde Kost und trotzdem immerzu müde? In diesem Fall sollte der Arzt organische Ursachen ausschließen. Stress, psychische Probleme oder zu wenig Sonnenlicht sind weitere Faktoren für dauernde Müdigkeit.
- Brennnessel (Urtica dioica): Eisenmangel ist ein häufiger Grund für Müdigkeit. Brennnesseln enthalten viel Eisen und wirken entschlackend. Für einen Tee frische Brennnesseln fein schneiden, ein bis zwei Teelöffel in ein Teesieb geben und mit kochendem Wasser übergießen, vier Minuten ziehen lassen. Wer diesen Tee zwei Wochen lang täglich trinkt, sollte eine deutliche Besserung merken.
- Rezept #1, Kräuterwein: Für diese Mischung benötigt man je 20 Gramm Rosmarin, Schlüsselblumen, Basilienkraut und Meisterwurz sowie einen guten Weißwein. Auf einen Liter Weißwein vier Esslöffel Kräutermischung geben, aufkochen, 20 Minuten ziehen lassen und absieben. Täglich eine Tasse trinken.
- Rezept #2, Kräuterwein: Die Zubereitung ist identisch, aber die Kräuter unterscheiden sich: Je 20 Gramm Ehrenpreis und Baldrian, je 15 Gramm Sellerie und Silbermantel, je 10 Gramm Enzian, Frauenmantel und Pfefferminze.
- Melisse, Lavendel & Brombeer – Tee: 20 Gramm Melisse, 15 Gramm Lavendelblüten und einige Brombeerblätter mischen. Für eine Tasse Tee einen Teelöffel dieser Mischung mit siedendem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen, absieben. Drei Tassen täglich trinken.
- Pfefferminz-Milch: Hilft schnell, wenn man sich abgeschlagen und müde fühlt: Einen Esslöffel getrocknete Pfefferminze mit 250 Milliliter kochender Milch übergießen, fünf Minuten ziehen lassen.