Der Schlaf ist ein Zustand der Ruhe, indem es zur Bewusstseinsveränderung mit herabgesetzter Ansprechbarkeit der Sinnesorgane kommt. Gesunder Schlaf zeichnet sich durch eine Regenerationsphase aus, die zur Förderung von körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit führen sollte. Erholsamkeit ist daher das wichtigste Kriterium für die optimale Schlafdauer. Doch wann ist genau dieser Zustand erreicht und erholsamer Schlaf garantiert? Gibt es überhaupt eine genaue Stundenzahl, die angibt wann die optimale Schlafzeit erreicht ist?
In der nachfolgenden Abbildung wird die effektive Schlafzeit an einem durchschnittlichen Werktag von deutschen Befragten nach Geschlecht im Jahr 2012 aufgezeigt.
Ersichtlich ist, dass die Mehrheit (35%) im Durchschnitt ca. 7 Stunden pro Tag schlafen. Acht Stunden schlafen noch 27% und 9 Stunden lediglich 4,5%. 6 Stunden ruhen hingegen noch 22%. Rund 6,5% der Befragten gaben an, effektiv pro Nacht durchschnittlich rund fünf Stunden zu schlafen. Im Vergleich zu ausgewählten europäischen Ländern liegt Deutschland dabei mit 7,08 Stunden im Mittelmaß. In Großbritannien wird lediglich 6,5 Stunden mit der täglichen Nachtruhe verbracht und in Spanien hingegen sogar 7,25 Stunden.
Selbst wenn eine durchschnittliche Schlafzeit von ca. 7 Stunden bei den meisten deutschen Befragten erreicht wurde, bedeutet dies nicht, dass der Schlaf erholsam war.
Die nächste Statistik zeigt die Häufigkeit von Schlafstörungen und mangelnder Schlafqualität in Deutschland. Gemäß dem Robert Koch-Instituts litten rund 25 % der deutschen Bevölkerung unter Schlafstörungen. 11% beklagten sich darüber, dass ihr Schlaf auch nicht erholsam sei.
Die deutschen Befragten schlafen demnach im Durchschnitt 7 Stunden, jedoch ist dieser Schlaf in 1 von 4 Fällen mit Schlafstörungen verbunden und daher ein erholsamer Schlaf in dieser Zeit nicht mehr garantiert. Zudem wurde nicht darauf eingegangen, wie erholsam der Schlaf war und ob sich die Befragten wünschten, noch mehr Zeit mit Schlafen zu verbringen. Die optimale Schlafdauer ist daher keine feste Zahl nach der sich gerichtet werden kann. Es gibt immer Einflussfaktoren, die die Erholsamkeit des Schlafs beeinträchtigen.
Neben äußeren Auswirkungen auf die optimale Schlafdauer ist es auch von Person zu Person unterschiedlich wie lange geschlafen werden muss, um sich erholt zu fühlen. Es gibt Langschläfer, die 10 Stunden benötigen um erholt in den Tag zu starten. Andererseits gibt es aber Kurzschläfer, die sich nach 5 Stunden bereits erholt fühlen. Es sollte sich daher nicht auf eine empfohlene Stundenanzahl gestürzt werden, wenn die optimale Schlafdauer erreicht werden soll.
Zudem wurde auch bereits angedeutet, dass Schlaf auch mit Schlafstörungen verbunden sein kann, die je nach Person unterschiedlich stark ausfallen können. Schläft ein Mensch daher 7 Stunden unruhig, ist die Dauer unwichtig, wenn die Person immer noch müde ist.
Oft wird gesagt, dass 7,5 Stunden ruhiger Schlaf als optimale Schlafdauer gilt, womit viele Deutsche diese Zeit sogar erreichen. Im europäischen Vergleich sind an dieser Zeit die Spanier noch am nächsten. Ansonsten gilt es regelmäßig zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen. Es wird dazu empfohlen gegen 23 Uhr einzuschlafen, da bis 3 Uhr nachts die Erholungsfunktionen arbeiten. Ab diesem Zeitpunkt beginnt bereits wieder das Aufwachprogramm. Wenn jedoch regelmäßig um 1 Uhr nachts ins Bett gegangen wird, verschiebt sich die Erholungszeit dementsprechend.
Ob sich eine Person erholt fühlt hängt auch davon ab, wie jemand aus der Tief- bzw. Leichtschlafphase gerissen wird. Klingelt der Wecker im Tiefschlaf, ist der Aufwachmoment sehr abrupt, dass zu erneuter Müdigkeit führen kann.
Die Umgebung und vor allem auch das Bett sind zudem wichtige Einflussfaktoren für erholsamen Schlaf. Ein Drittel des Lebens verbringt der Mensch im Bett. Es empfiehlt sich daher nicht am Bett zu sparen. Es sollte ein metallfreies Bettgestell ausgewählt werden, das den Einfluss elektromagnetischer Felder reduziert. Bei Matratze und Lattenrost lautet die Devise Punktelastizität, d.h. die Unterlage sollte nicht auf breiter Fläche nachgeben, sondern nur dort, wo gerade Druck ausgeübt wird.
Die optimale Schlafzeit eines Menschen ist schwer einheitlich zu definieren, da sie durch äußere Einflussfaktoren sowie aber auch individuelle Unterschiede geprägt ist. Es gibt jedoch grobe Richtlinien die erholsamen Schlaf unterstützen.